Halli Hallo zusammen,
nachdem hier zur Abwechslung mal wieder ein bisschen Pause
war, will ich euch nun endlich vom Pilgern erzählen, denn das war das Letzte
über das ich hier berichtet hatte.
Jakobsmuschel, treuer Wegezeiger an jeder Kreuzung
Gestartet sind wir (also mein Freund und ich) am Montag, den
24.03.14 in Rothenburg ob der Tauber. Das ist wirklich ein wunderhübsches
Mittelalterliches Städtchen und wirkt so ziemlich wie eine Filmkulisse. Dort
wollten wir uns selbstverständlich die Jakobuskirche anschauen – leider mussten
wir feststellen, dass diese im Winter sehr Pilgerunfreundliche Öffnungszeiten
hat, nämlich von 10 bis 16 Uhr. Da sind die frühen Pilger schon wieder gestartet,
bzw. die ankommenden noch gar nicht da. Schade. Mussten wir also unseren Start
am nächsten Tag ein bisschen nach hinten verschieben…
Zum Übernachten haben wir mal Couchsurfing ausprobiert. Für
uns beide war es Premiere, und so waren wir ein bisschen aufgeregt. Bald
stellte sich aber heraus, dass das völlig grundlos war, denn das Ehepaar war
wirklich super nett und wir wurden sehr herzlich empfangen.
Am nächsten Morgen starteten wir dann frohgemut in unser
erstes Pilgerabenteuer. Weil das an dieser Stelle den Rahmen sprengen würde,
kommt jetzt keine ausführliche Beschreibung, wer genauere Informationen haben
möchte, kann mich ja anschreiben.
Für alle, die vielleicht die gleiche Strecke laufen wollen
und noch auf Quartiersuche sind, werde ich aber eine Liste mit unseren
Streckenabschnitten und Quartieren am Ende des Eintrags zusammenstellen!
Nun zu unseren Erfahrungen:
- Man trifft sehr viele Menschen am Wegesrand, die einen ansprechen, einen kleinen Schwatz halten und einfach nur freundlich sind. Dabei kommt nicht selten der Satz „Ja, ich war auch schon unterwegs, und es hat wirklich Spaß gemacht!“
- Als wir mal aussahen, als hätten wie den Weg verloren, wurde uns sogleich Hilfe angeboten, und auch wenn wir mal fragen mussten, wurden wir eigentlich immer nett behandelt!
- Die Leute freuen sich, wenn sie junge Menschen auf großer Wanderschaft sehen!
- Katholische Kirchen sind meistens offen, Evangelische in den allermeisten Fällen geschlossen. Schade!
- Die kleinen Dinge am Wegesrand sind das wirklich schöne. Wenn man wieder in den normalen Alltag eintaucht, ist es erstmal alles ein bisschen laut und rasant, und eigentlich will man viel lieber zurück und noch ein Stückchen weiter laufen.
- Müsliriegel und Brezeln sind wirklich gute Erfindungen und helfen gut über kleine Müdigkeitsanfälle hinweg.
- Man sollte auch Ende März schon Sonnencreme und Sonnenhut einpacken… (Nach dem ersten Sonnenbrand kauften wir uns dann auch eine Tube….)
- Noch ein einzelnes sauberes T-Shirt nur für besondere Anlässe aufgespart ist eine gute Idee, wenn man nach mehreren Tagen mal wieder in Gesellschaft will…
Nun, das war sicherlich noch nicht alles. Aber feststeht,
dass das Pilgern eine super Erfahrung war, und bei nächster Gelegenheit wieder
die Wanderschuhe geschnürt werden.
Vielleicht muss ich nicht unbedingt bis Santiago de
Compostela laufen – aber bei Taizé geht auch ein Jakobsweg vorbei – das wäre
dann doch ein Ziel für mich!
Zum Abschalten und die Einfachheit des Lebens genießen ist
das Pilgern auf jeden Fall eine super Sache und nur zu empfehlen!
Hier nun unsere Streckeneinteilung und Quartierliste:
Tag 1: Rothenburg
ob der Tauber; Couchsurfing
Tag 2: Rothenburg
ob der Tauber – Schrozberg; Couchsurfing
Tag 3: Schrozberg
– Langenburg; Ferienwohnung „An der Stadtmauer“ bei Frau Scheller (sooo schön,
und wir wurden total lieb empfangen. Die Eigentümerin ist selbst auch schon
gelaufen.)
Tag 4: Langenburg
– Schwäbisch Hall; Jugendherberge
Tag 5: Schwäbisch
Hall – Ebersberger Sägemühle; Ebersberger Sägemühle im ausgebauten Bauwagen
Tag 6:
Ebersberger Sägemühle – Oppenweiler; beim katholischen Pfarrer
Tag 7:
Oppenweiler – Bürg; private Bekanntschaft
Tab 8: Bürg –
Esslingen; Notquartier, nicht regulär
Tag 9: Esslingen
– Neckartailfingen; Privatquartier
Tag 10: (Achtung
Umweg) Neckartailfingen – Holzgerlingen; private Bekanntschaft
Tag 11:
Holzgerlingen – Tübingen; private Bekanntschaft
Tag 12: Tübingen
– Rottenburg am Neckar -> ab nach Hause mit dem Zug
Über die Streckeneinteilung lässt sich sagen, dass das immer
um die 20 km sind (mal ein bisschen mehr, mal ein bisschen weniger), die
Strecke Ebersberger Sägemühle – Oppenweiler allerdings etwas kurz war und die
Strecke Bürg – Esslingen sich sehr gezogen hat. Ansonsten waren wir aber sehr
zufrieden und werden das nächste Mal wohl ähnliche Längeneinteilungen vornehmen.
Als Pilgerführer lässt sich das Jakobspilgerteams Winnenden
sehr empfehlen, wir haben super Erfahrungen damit gemacht!
Die allerliebsten Grüße von der Pilgerin Judith, Machts gut!
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